Wenn Sie in einem Team arbeiten, haben Sie wahrscheinlich auch schon einmal an einer Brainstorming-Sitzung teilgenommen. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Verfahren, das viele Unternehmen einsetzen, um neue Ideen zu entwickeln und Lösungen für Probleme zu finden. Mit „Brainstorming“ werden oft alle Tätigkeiten bezeichnet, die Teams helfen, neue Ideen zu sammeln. Aber wussten Sie, dass es viele verschiedene Brainstorming-Techniken gibt, die Sie je nach Teamstruktur, Ziele oder Persönlichkeit der Teilnehmenden einsetzen können?
In diesem Artikel werden einige dieser gebräuchlichen Brainstorming-Techniken erläutert:
- Brainwriting
- Figure Storming
- Brain Netting
- Schnelle Ideenfindung
- Round-Robin-Brainstorming
- Starbursting
- Stufenleiter-Brainstorming
- Warum-Analyse
- Reverse-Brainstorming
- Mindmapping
Abschließend gehen wir ein Beispiel für ein Brainstorming-Verfahren durch, das Sie zur Durchführung Ihrer Sitzung verwenden können. Legen wir los.
Gängige Brainstorming-Techniken
Wie schon erwähnt, gibt es viele verschiedene Arten von Brainstorming, die eingesetzt werden können, um Probleme auf unterschiedliche Weise zu erörtern und das Team dabei auf effizientere Weise einzubinden. Da jedes Team, jedes Problem und jedes gewünschte Resultat anders ist, ist es wichtig, die passende Brainstorming-Technik zu wählen, um den Erfolg sicherzustellen.
Sehen wir uns einige Brainstorming-Techniken an, die Sie mit Ihrem Team einsetzen können.
1. Brainwriting
Das Ziel der Brainstorming-Technik „Brainwriting“ besteht darin, die Ideenfindung und die unmittelbare Diskussion und Kritik zu trennen. In diesen Sitzungen teilt der Moderator dem Team das Thema oder Problem mit, und die Teammitglieder notieren einzeln Ihre Ideen. Anschließend kommt das Team wieder zusammen und die Mitglieder tauschen Ihre Ideen in der Gruppe aus, um sie zu diskutieren.
Mit dieser Art von Brainstorming können Ankereffekte vermieden werden, d. h. es führt nicht dazu, dass die meisten Ideen nur von einigen wenigen Personen vorgebracht werden. Dadurch, dass alle offen dazu aufgefordert werden, Ideen beizutragen, kann eine 360-Grad-Ansicht aller Ideen und Perspektiven erzeugt werden. Diese Technik eignet sich auch großartig für introvertierte Teammitglieder, da sie diesen erlaubt, ihre Ideen durchzudenken, bevor sie sie mit anderen teilen.
Brainwriting ist besonders effektiv für Teams, die dazu neigen, sich auf die erste Idee zu stürzen, die präsentiert wird, oder die Probleme mit ein oder zwei lauten Mitgliedern haben, die ständig das Gespräch an sich reißen.
2. Figure Storming
Beim „Figure Storming“ werden die Teammitglieder aufgefordert, ein Problem aus der Perspektive einer anderen Person zu erörtern. Anstatt zu fragen „Wie würdest du dieses Problem lösen“, fordert der Moderator das Team auf, sich zu überlegen, wie eine bestimmte Person oder bestimmte Leute das Problem angehen würden. Beispielsweise können Sie Ihr Team bitten, das Problem aus Sicht des Direktors des Unternehmens oder eines externen Beraters zu lösen.
Diese Art des Brainstormings eignet sich großartig, um Teammitglieder dazu zu bringen, bei ihren Ideen andere Perspektiven in Betracht zu ziehen, was Raum für neue Sichtweisen auf das Problem schaffen kann. Figure Storming ist besonders erfolgreich, wenn Ihr Team mal steckenbleibt oder wenn immer wieder die gleichen Ideen genannt werden.
3. Brain Netting
Brain Netting ist eine Online-Brainstorming-Technik, die Teil einer weiteren Initiative für die Kommunikation in Remote-Teams ist. Sie zielt darauf ab, geografisch verstreute Teams mithilfe verschiedener Konferenz- und Aufnahmeprogramme für Brainstorming-Sitzungen zusammenzubringen. Diese Technik eignet sich besonders für Remote-Teams, denen es Mühe bereitet, gemeinsam spezifische Probleme zu erörtern.
Für diese Art von Remote-Brainstorming benötigen Sie eine zentrale Plattform, auf der Sie Ihre Fragen und Ideen aufzeichnen können, und eine verlässliche Webkonferenz-Plattform. Der Moderator könnte beispielsweise ein Programm wie GoToMeeting zusammen mit einem Mindmapping-Programm wie MindManager einsetzen, um eine kollaborative Umgebung zur Entwicklung, Aufzeichnung und Analyse von Ideen zu schaffen.
4. Schnelle Ideenfindung
Schnelle Ideenfindung ist höchstwahrscheinlich das, was Sie sich vorstellen, wenn Sie den Ausdruck „Brainstorming-Sitzung“ hören. Diese Technik beginnt damit, dass dem Brainstorming-Team, das sich in einem Raum zusammengefunden hat, die Umstände für die Sitzung dargelegt werden. Der Moderator könnte beispielsweise das Problem oder die Fragen vorgeben, die gelöst werden müssen, und den notwendigen Kontext wie z. B. Budgets und Termine bereitstellen.
Das Team notiert dann innerhalb einer vorgegebenen Zeit so viele neue Ideen für das Problem wie möglich. Die Ideen sollten so schnell wie möglich und ohne jegliche Filterung entwickelt und festgehalten werden. Das hauptsächliche Ziel dieser Brainstorming-Methode besteht darin, schnell eine große Menge an Ideen zu entwickeln und diese danach zu verfeinern und auszuarbeiten.
Diese Art von Brainstorming-Sitzung sollte unter Einsatz eines verlässlichen Programms durchgeführt werden, mit dem die Ideen schnell erfasst werden können. Sie eignet sich ideal für Teams, die leicht abgelenkt werden oder die bei Ihren Sitzungen eine klarere Ausrichtung benötigen.
5. Round-Robin-Brainstorming
Beim Round-Robin-Brainstorming handelt es sich um eine Technik, die darauf abzielt, dass sich alle Teammitglieder so intensiv einbringen wie möglich. Die Teammitglieder bilden einen Kreis und der Moderator gibt das Thema vor, das gelöst werden muss. Der Reihe nach trägt dann jeder Teilnehmer eine Idee vor, bis alle eine Idee beigetragen haben. Der Moderator erfasst alle Ideen, die nach Abschluss dieses Vorgangs beurteilt werden.
Mit dieser Brainstorming-Methode kann sichergestellt werden, dass alle Teammitglieder aktiv teilnehmen und ihre Ideen einbringen.
6. Starbursting
Beim Starbursting geht es darum, anstatt Ideen oder Antworten zu entwickeln, Fragen zu einem Problem oder Ziel zu stellen. Es ist eine großartige Methode, um ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen und rückwärts zu arbeiten, um die Lösung zu finden. Der Moderator trägt das Problem vor und gibt dem Team den Auftrag, so viele Fragen wie möglich zum Thema zu formulieren. Danach sollte das Team eine Liste aller Fragen erstellt haben, die es benötigt, um ein bestimmtes Projekt oder bestimmte Aufgaben anzugehen oder umzusetzen.
Diese Brainstorming-Technik eignet sich perfekt für Teams, die dazu tendieren, bestimmte Teile eines Projekts zu übersehen, oder bekannt dafür sind, Aufgaben übereilt und ohne angemessene Planung anzugehen.
7. Stufenleiter-Brainstorming
Das Stufenleiter-Brainstorming zielt darauf ab, das Gruppendenken so weit wie möglich außer Kraft zu setzen, indem ein System geschaffen wird, in dem die Teammitglieder ihre Ideen als Einzelpersonen und ohne vorherige Beeinflussung einbringen können.
Für diese Art von Brainstorming führt der Moderator das ganze Team in das Thema ein und danach verlassen alle außer zwei Personen den Raum. Diese zwei Teammitglieder erörtern das Thema untereinander und entwickeln zusammen Ideen. Nach und nach beteiligen sich immer mehr Personen am Gespräch und tragen Ihre Ideen bei, bevor Sie sich die Ideen der Gruppe anhören. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis wieder alle Personen im Raum sind.
Diese Brainstorming-Technik ist ideal für Gruppen von 5 bis 15 Mitgliedern und stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, individuelles Denken und Gruppenbeteiligung in die gleiche Sitzung einzubeziehen.
8. Warum-Analyse
Die Warum-Analyse-Technik wird häufig in der Qualitätskontrolle und dem Projektmanagement eingesetzt, um die Ursache eines Problems zu finden. Lean Six Sigma beispielsweise ist ein Prüfungsrahmen, der diese Warum-Analyse nutzt, um in einem umfangreichen Prozess oder Arbeitsablauf Problemstellen zu erkennen.
Als Brainstorming-Technik kann die Warum-Analyse von einer Gruppe durchgeführt werden, um abzuklären, wo Probleme auftreten könnten. Der Moderator präsentiert das Problem und das Team stellt dann gemeinsam fünf Warum-Fragen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Das kann einzeln oder in der Gruppe erfolgen.
Bei einer Gruppen-Brainstorming-Sitzung eignet sich die Warum-Analyse hervorragend, um ein offenes Gespräch zu fördern, das neue Ideen hervorbringen kann, wie ein Problem gelöst oder die Effizienz gesteigert werden kann.
9. Reverse-Brainstorming
Reverse-Brainstorming ist eine weitere großartige Technik, um ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Anstatt zu versuchen, ein Problem direkt anzugehen und zu lösen, wird bei dieser Brainstorming-Technik der Prozess auf den Kopf gestellt. Die Teammitglieder werden gebeten herauszufinden, wie man das Problem verursachen kann.
Während das Team Ideen sammelt, wie ein spezifisches Problem verursacht werden kann, erfasst der Moderator mit einem Brainstorming-Programm seiner Wahl deren Ideen. Danach werden die Ideen umgekehrt: von Problemverursachern zu Problemlösern. Wenn beispielsweise eine mangelnde Kommunikation im Team eine mögliche Methode ist, um sicherzustellen, dass ein Projekt schlecht organisiert ist, zeigt die Umkehrung dieser Erkenntnis, wie wichtig es ist, über eine klare Kommunikationsstrategie zu verfügen.
Bei der Umkehrung und Ausarbeitung der Ideen rücken neue Ideen zur Lösung des Problems (oder möglicher Ursachen) ins Blickfeld. Diese Brainstorming-Methode ist ideal für Teams, die bei einem spezifischen Problem nicht mehr weiterwissen und eine Strategie benötigen, um Einblicke zu erlangen, die unter Umständen übersehen wurden.
10. Mindmapping
Mindmapping ist eine bewährte Brainstorming-Technik, die sich großartig eignet, um Ideen rund um ein zentrales Thema Ideen zu sammeln, zu sortieren und auszuarbeiten. Da es den Moderatoren ermöglicht, die Gedanken schnell und einfach zu ordnen, um sie zu analysieren und weiterzuentwickeln, löst Mindmapping das Problem, wie Ideen während einer Brainstorming-Sitzung erfasst und sortiert werden können.
Der Ausgangspunkt einer Mindmap bildet normalerweise ein zentrales Thema – der Fokus der Brainstorming-Sitzung –, um das anschließend strahlenförmig die Unterthemen angeordnet werden. Wenn die Mindmap erweitert wird, werden neue Ideen und Kategorien klarer und es können Beziehungen zwischen unzusammenhängenden Ideen geschaffen werden. Die größte Stärke dieser Brainstorming-Methode liegt in ihrer Fähigkeit, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachzuahmen, sodass der Prozess auf seinem Weg nicht blockiert wird.
Es ist wichtig, dass man sich zu Beginn die Zeit nimmt zu prüfen, welche Brainstorming-Technik am wirksamsten ist, um das Team einzubeziehen und Ideen zu entwickeln. Das Problem zu verstehen, das passende Team zu wählen und eine Technik bzw. Methode zu wählen, sind alles notwendige Bestandteile des Brainstorming-Prozesses.
Werfen wir nun einen Blick auf einige gebräuchliche Brainstorming-Schritte, die Sie bei zukünftigen Sitzungen berücksichtigen sollten.
Durchführung: Der Brainstorming-Prozess
Wenn Sie eine Brainstorming-Sitzung durchführen, gilt es, die für einen Erfolg notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Das heißt, im Voraus jede Phase des Brainstorming-Prozesses gründlich durchzudenken, sich darüber im Klaren zu sein, welches Problem Sie zu lösen versuchen und welche Resultate Sie erzielen möchten, und Ihren Plan dann zusammen mit Ihrem Team auszuführen.
Der Brainstorming-Prozess ist von Team zu Team und von Projekt zu Projekt unterschiedlich, aber es ist wichtig zu verstehen, welche Schritte eine solche Sitzung umfasst und warum jeder Schritt wichtig ist. Zu diesem Zweck finden Sie nachfolgend einige gängige Brainstorming-Schritte:
Schritt 1: Bestimmen Sie das Problem und die Ziele.
Der Projektleiter oder die Führungskraft sollte klar festlegen, was erreicht werden soll und wie der Erfolg aussehen soll. Dies bildet die Grundlage dafür, weshalb Sie eine Brainstorming-Sitzung einberufen.
Schritt 2: Wählen Sie Ihr Team und den Moderator aus.
Wählen Sie auf Grundlage des Projektschwerpunkts die Teammitglieder aus, die Sie in den Prozess einbeziehen möchten. Diese sollten mit dem Projekt oder dem Problem vertraut sein und über genügend Fachkenntnis verfügen, um zur Brainstorming-Sitzung beitragen zu können.
Schritt 3: Stellen Sie die richtigen Fragen.
Legen Sie fest, welche Fragen und Aufgaben Sie Ihrem Brainstorming-Team stellen bzw. zuweisen werden. Beschränken Sie sich auf ein oder zwei Hauptfragen, um die Sitzung so fokussiert wie möglich zu gestalten und sicherzustellen, dass während der Besprechung die richtigen Themen angegangen werden.
Schritt 4: Wählen Sie die Brainstorming-Methode.
Überlegen Sie sich auf Grundlage der Zusammenstellung Ihres Teams und der Komplexität des Problems, welche Brainstorming-Technik die besten Resultate hervorbringt. Für kreative Projekte könnte sich eine Technik wie die schnelle Ideenfindung als nützlich erweisen. Für komplexere technische Probleme ist unter Umständen eine Warum-Analyse die passende Vorgehensweise. Probieren Sie ruhig auch verschiedene Brainstorming-Methoden aus, um herauszufinden, was am besten funktioniert.
Schritt 5: Teilen Sie sich auf, um individuelle Brainstormings durchzuführen.
Nachdem Sie Ihr Team und die Technik ausgewählt haben, schicken Sie Ihr Team los, individuell eigene Ideen zu entwickeln. Das hilft den Teammitgliedern, sich auf die Sitzung vorzubereiten, und gibt ihnen genügend Zeit, ihre eigenen Ideen auszuarbeiten. Dies ist unter Umständen nicht bei allen Brainstorming-Techniken erforderlich. In diesem Fall können Sie sogleich zur Gruppensitzung übergehen.
Schritt 6: Kommen Sie wieder zusammen, um ein Brainstorming in der Gruppe durchzuführen.
Jetzt kommt der spannende Teil. Führen Sie die Sitzung unter Verwendung der gewählten Brainstorming-Methode durch und erfassen Sie die Ideen mit dem Instrument Ihrer Wahl. Stellen Sie sicher, dass sich die Sitzung auf das zu lösende Problem oder die zu beantwortende Frage konzentriert und versuchen Sie, bei einer einzigen Brainstorming-Methode zu bleiben. Je fokussierter Sie Ihre Brainstorming-Sitzung durchführen, desto bessere Resultate werden Sie erhalten.
Schritt 7: Erfassen Sie die neuen Ideen.
Erfassen Sie alle Ideen, die während der Sitzung präsentiert werden. Verwenden Sie dazu das von Ihnen bevorzugte Instrument, sei es ein Whiteboard, eine Mindmapping-Software oder eine andere Plattform. Ihre Sitzungsaufzeichnungen sollten alle Ideen sowie die anschließenden Diskussionen umfassen und dienen Ihnen nach Abschluss der Sitzung als Projektmanagement-Ressource.
Schritt 8: Erstellen Sie einen Projektplan.
Sie können jetzt anhand der Resultate Ihres Brainstorming-Prozesses einen detaillierten Projektstrukturplan für die nächsten Maßnahmen erarbeiten. Dieser kann die Ressourcen, das Budget, die Fristen und die Erfolgskriterien enthalten sowie die Zuständigkeiten Ihres Teams regeln.
Schritt 9: Setzen Sie das Projekt um.
Jetzt können Sie mit der Umsetzung der Ziele Ihres Teams beginnen. Führen Sie den Projektplan mithilfe der im Projektstrukturplan ausgeführten Parameter durch.
Schritt 10: Überprüfen Sie die Resultate.
Überprüfen Sie nach Abschluss der Arbeit am Projekt, ob Sie die gewünschten Ziele erreicht haben. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Wirksamkeit Ihrer Brainstorming-Sitzung zu überprüfen und um festzustellen, ob der Übergang von der Planung zur Ausführung erfolgreich gelungen ist.
Wie gesagt, Ihre Schritte können von den hier beschriebenen Schritten abweichen, und das ist in Ordnung. Ihr Ziel sollte es sein, sicherzustellen, dass Sie über einen Plan verfügen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen, und dass Sie sich während der Brainstorming-Sitzung an diesen Plan halten.
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