Harald ist ein adretter Geschäftsmann. Diesen Morgen beginnt er seinen Bürotag wie er ihn in den letzten 42 Jahren immer begonnen hat: Er geht zu seinem Schreibtisch, hängt den Mantel auf, krempelt die Ärmel hoch und schlägt in seinem Notizbuch eine neue Seite auf.
Auf seiner Telefonanlage blinkt fordernd ein rotes Licht, doch er bemerkt es nicht. Die Nachricht auf dem AB ist von Sabine, einer Büroassistentin, die den drei ausgebliebenen Rückmeldungen für das Meeting heute Nachmittag auf der Spur ist. Bislang hat sich nur Jan bei ihr gemeldet, ein Kollege der stets früh im Büro ist – und spät nach Hause geht.
Der Kaffee in der Gemeinschaftsküche brüht gerade in der dritten Runde, als Thomas, ein neuer Kollege, Sabines Einladung via Email ablehnt. „Ich hänge die ganze Woche am Telefon, aber wenn du mich auf Skype anpingst, bin ich gerne virtuell dabei“, lautet seine Nachricht. In der Zwischenzeit ist Harald mit seiner schriftlichen Aufgabenplanung fertig, und wenn Sabine Glück hat, wird er endlich das blinkende Licht bemerken.
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Zum ersten Mal in unserer Geschichte besteht die berufstätige Bevölkerung aus vier unterschiedlichen Generationen. Der Druck zusammenzuarbeiten ist enorm, doch Versuche scheitern oft an unterschiedlichen Erfahrungen und Denkweisen. Das kann zu ungeordneten und manchmal chaotischen Verhältnissen führen, doch genau in dem Gemenge unterschiedlicher Generationen liegt eine große Chance.
Betrachten wir es einmal so: Jede Generation hat ihren eigenen Arbeitsstil mit einzigartigen Vorteilen. Wenn wir es verstehen, diese Vorteile zu identifizieren und sie beizubehalten, werden wir unsere Arbeit als Team verbessern. Mehr noch: Wenn wir das Beste aus jeder Zeit miteinander verbinden, können wir daraus ein optimales Arbeitssystem entstehen lassen.
Die Technologien entwickeln sich immer schneller. Und ja, Produktivität erfordert Anpassung. Doch nur mit gegenseitigem Verständnis unter Kollegen werden wir eine konstante Anpassung erreichen. Klar ist: Das Geschäft läuft nicht allein mit Nachwuchskräften. Stabilität braucht die Weisheit aller Generationen.
Fest steht auch: Der erste Schritt auf dieser Reise ist das Verständnis der Summe ihrer Teile. In den nächsten Monaten und Jahren werden wir Arbeitsstile, Bedürfnisse und Herausforderungen jeder Arbeitsgeneration auf den Prüfstand stellen – die ältere Generation, die Baby Boomers, die Generation x und die Millennials – und wir werden unsere Ergebnisse hier mit Ihnen teilen.
Indem wir unsere Arbeitsstile überdenken und uns gegenseitig wertschätzen, möchten wir letztlich beides: eine gesunde Balance der Talente in Ihrer Organisation schaffen und erhalten.