Bericht von Grégoire Hernan:
Im August 2013 habe ich beschlossen, wieder einmal einen Marathon zu laufen. Aber das ist keine Kleinigkeit: Aufwand, Körperverfassung, Kosten…
Wird das mein letzter Marathon sein? Wenn ja, so möchte ich aufs Ganze gehen: ich entschied mich für den NYC-Marathon.
Der New York City Marathon ist einer der wichtigsten und bekanntesten Marathons weltweit. Das erste Rennen fand am 13. September 1970 statt. 2012 wurde die Veranstaltung angesichts des Supersturms Sandy das erste Mal abgesagt, weshalb dieses Jahr (2015) der 45. und nicht der 46. New York City Marathon stattfindet.
Das Leben eines Amateur-Sportlers ist eine Herausforderung. Er muss seine sportliche Aktivität neben allem anderen bewältigen und während der ganzen Vorbereitungszeit durchhalten. Und es soll auch noch Spaß machen.
Als ich mich im Oktober 2014 für den Marathon 2015 anmeldete, hatte ich die Idee, den Zieleinlauf als Resultat eines ganzen Projektes anzusehen und meine Kenntnisse über den Laufsport dort in der Praxis umzusetzen. Ein solches Projekt mit mehreren Zwischenzielen, Bedingungen, Aktivitäten und Risiken ließ sich dabei am Besten in einer Mindmap darzustellen.
Exkurs Mindmapping
Warum kann Mindmapping mir helfen? Ist es wirklich effizient? Wenn ja, warum? Auf diese Fragen kann man ohne zu zögern antworten: JA, Mindmapping ist eine effiziente Methode für vielfältige Aufgaben.
Mehrere Studien, insbesondere die von Linda Kreger Silverman, Psychologie-Professorin an der Universität von Colorado, bezeugen, dass das Sehen die vorherrschende Sinneswahrnehmung der meisten Menschen ist. Das bedeutet, dass die zumeist wortbasierte Informationsdarstellung nicht wirklich den Anforderungen der Mehrheit der Bevölkerung entspricht.
Mindmapping ist eine der seltenen Methoden, die beide Gehirnhälften anspricht und derart viele Sinne gleichzeitig anspricht: Mit ihrer radial-hierarchischen Struktur, seinen Farben und Bildern. Die Mindmapping-Methode nutzt Schlüsselwörter, Assoziationen und Beziehungen zwischen Ideen oder Konzepten und stimuliert dadurch auch die auditive Wahrnehmung und die verbale Intelligenz. Wenn Sie eine solche Mindmap oder Wissenslandkarte erstellen oder die Zweige mit Ihrem Finger verfolgen, benutzen Sie sogar Ihr Körpergedächtnis (Kinetik). Mindmapping nutzt auch eine weitere wichtige Hauptfunktion unseres Gehirns: die Assoziation.
Wir assoziieren ununterbrochen Gefühle, Erinnerungen und Ereignisse. Das Gedächtnis funktioniert mittels Assoziationen, indem es Verbindungen zwischen neuen Begriffen und bereits Erworbenen aufbaut. Auf diese Weise erwerben und erweitern Sie Ihr Wissen: durch das Verbinden des Neuen mit dem Alten.
Mindmapping erlaubt den globalen Blick über eine Situation, ein Problem oder ein Konzept und gleichzeitig die Sicht auf die darunterliegenden Details, die Einzelteile und deren Verbindungen.
Hierarchische Strukturen und Schlüsselwörter, aktivieren linke Gehirnhälfte, das rationale, sequentielle Gehirn der Logik und Zahlen. Verwendete Farben und Zeichnungen sprechen die rechte Gehirnhälfte der Intuition, Sensibilität, Empfindung und des Ästhetik-Bewusstseins an.
In einem Wort: Mindmapping ist deshalb so effizient, weil es die verschiedenen Bereiche unseres Gehirns und deren verschiedene Funktionsweisen durch Assoziation und Zusammenarbeit in Anspruch nimmt.
Mit MindManager habe ich schließlich eine Software gefunden, mit welcher ich Mindmaps elektronisch darstellen und sogar noch weitere Komponenten im Projektmanagementbereich nutzen kann. Nicht zu unterschätzen die Integration zu anderen bekannten Programmen.
Mein Projekt NYC-Marathon in MindManager
Ein Ziel ist klar definiert, realistisch, hat einen Verantwortlichen, muss genügend Ressourcen / richtige Mittel für die Realisierung zur Verfügung haben und beinhaltet einen Aktionsplan zur dessen Erreichung. Start -> Analyse -> Vorbereitung -> Realisierung -> Abschluss -> Nachbearbeitung.
In der Praxis sieht mein Ziel so aus:
- Klar definiert: Den New York City Marathon am 1. November 2015 zu laufen
- Realistisch? Ja! Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind: Verantwortung – Mittel und Ressourcen
- Verantwortung: Die Verantwortung trägt der Sportler selbst, also in diesem Fall: Ich.
Und so begann ich auch mein umfangreiches Projekt mit MindManager abzubilden. Unter anderem die Theorie des Laufsports, die Finanzierung des Projektes mit einer Crowdfunding Plattform, Risikomanagement, Trainingsmanagement, Blog-Einrichtung, usw.
Nun stelle ich die Map der Öffentlichkeit zur Verfügung, denn teilen ist mein oberstes Ziel! Und wer weiß, die Finanzierung des Projektes ist noch nicht ganz abgeschlossen: Sie können sich hier immer noch beteiligen: http://www.100-days.net/de/projekt/nyc-marathon