Liebe Leser,
die aktuelle Ausgabe der Computerwoche greift in einem Interview mit Gunter Dueck, Distinguished Engineer bei IBM, die Zeitprobleme von IT-Experten auf. Er rechnet vor, dass „IT-Menschen“ in der Regel eine 60-Stunden-Woche leisten zu haben, um den Ansprüchen der Kunden und der eigenen Firma nachzukommen. Er macht zwei Hauptgünde für dies Belastung aus: das Role-Overload-Problem und eine fehlerhafte Herangehensweise an Entwicklungsprojekte.
Unter Role-Overload-Problem versteht er die Übernahme von zu vielen Aufgaben jedes Einzelnen. Und das gilt nicht nur für berufliche Tätigkeiten, sondern auch für das Privatleben. Die Gefahr dabei ist, dass keine Aufgabe mehr gründlich bearbeitet wird, sondern dass oft geschludert wird, um alles unter einen Hut zu bringen. Hervorgerufen wird dieses Problem, durch gesellschaftliche Veränderungen: das Leistungsprinzip wird zu stark bewertet. Die alte Losung „was du machst, mach es gut gilt nicht mehr“.
Auch bei der Entwicklung von IT-Projekten gibt es oft zeitraubende Schwierigkeiten. Es wird zu wenig Wert auf Prototypen gelegt, sondern alles soll vorab mit Tabellen und Berechnungen erledigt werden. Das Lernen in der Entwicklungsphase entfällt und viele Projekte starten so fehlerhaft, dass unglaublich viel Zeit darauf verwendet werden muss, Probleme im laufenden Betrieb zu beheben.
Ein interessanter Denkanstoß für alle, die an der Projektflut leiden und sich Gedanken über die Effizienz ihrer Arbeit machen.