Ein Artikel von:
Dr. Steven Bashford, Director Technical Services EMEA, Corel GmbH, Division Mindjet
Der dritte Teil der Blog-Serie befasst sich mit den einfachen Analysemöglichkeiten und dem flexiblen wechseln von Perspektiven, wobei hierbei gerade die Reduktion von Komplexität eine große Rolle spielt, sowie die Möglichkeit den Fokus auf relevante Daten zu lenken.
Weitere Artikel zum Thema “Die Macht der Visualisierung in der digitalen Welt” finden Sie hier:
Teil 1 und Teil 2
Einfache Analyse und flexible Ansichten
Zur Analyse und Auswertung von Daten bietet MindManager mehrere leistungsstarke Werkzeuge:
- Interaktive Ansichten um schnell Perspektiven zu wechseln und Daten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten
- Filter auf unterschiedlichsten Kriterien von Zweigen, um schnell den Fokus auf bestimmte Inhalte zu richten, gezielt bestimmte Informationen wiederzufinden und die Komplexität von Daten zu reduzieren
- Bedingte Formatierung, um z.B. mit Risiken behafteten Daten hervorzuheben, um nichts Wichtiges zu übersehen
Interaktive Ansichten
MindManager bietet mehrere unterschiedliche, interaktive Ansichten auf die Daten innerhalb einer Map, um die gleichen Informationen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu können. Interaktiv bedeutet, dass die Informationen in jeder Ansicht auch verändert werden können. Darüber hinaus werden Zweige einer Map nach bestimmten Kriterien ausgewählt, so dass auch nur bestimmte Zweige in einer Map in der Ansicht sichtbar sind. So werden z.B. in der Prioritäten-Ansicht nur Zweige mit Prioritäten-Symbolen tabellarisch gegenübergestellt. Hierdurch wird – wie beim Filtern – der Fokus auf eine reduzierte Menge von Daten gelenkt, die von Interesse sind. Man kann aber auch optional Zweige ohne Prioritäten anzeigen lassen, um diesen in der Ansicht Prioritäten, per Drag&Drop in die entsprechende Spalte, zuzuordnen.


Die interaktive Gantt-Ansicht (Abbildung 7) erlaubt es, die zeitliche Abfolge und die Abhängigkeiten von Aufgaben visuell besser wiederzugeben. Im Unterschied dazu werden in der Map die strukturellen Beziehungen von Aufgaben eher deutlich. Die Gantt-Ansicht umfasst darüber hinaus auch noch eine Ressourcen-Ansicht, in der Aufgaben pro Ressource angezeigt werden und überlastete und unterlastete Bereiche hervorgehoben werden.
In der interaktiven Zeitplanansicht (Abbildung 8) hat man eine kalenderbasierte Darstellung von Aufgaben, in der Startdaten oder Fälligkeiten angezeigt werden. Diese ist sowohl in komplexen Projektplänen sinnvoll, um schnell zu sehen, wann etwas z.B. in dieser Woche fällig ist oder begonnen werden muss. Sie ist aber gerade auch in einfacherer Aufgabenplanung sinnvoll, wo ein Gantt-Chart evtl. überdimensioniert wäre. Weiterhin kann in der Kalenderansicht – im Unterschied zu Gantt – auch nur mit einem End- oder Start-Datum gearbeitet werden.
Weitere verfügbare Ansichten sind die Gliederungs-Ansicht und Multi-Map-Ansicht und im Laufe nächster MindManager-Versionen werden weitere folgen.
Filtermöglichkeiten

Ein sehr wichtiges Werkzeug in MindManager ist die Möglichkeit Zweige mit Symbolen und Tags zu markieren (man spricht in MindManager von Map-Markierungen). Symbole und Tags dienen hierbei der Kategorisierung bzw. Qualifizierung von Zweigen. Dazu ist mit jeder Map eine Legende (in MindManager wird dies Index genannt) assoziiert. Hierin können Symbole und Tags in Gruppen angelegt und mit Bedeutungen versehen werden. Es gibt vordefinierte Indexe, die aber nach Bedarf um eigene Gruppen, Symbole und Tags erweitert werden können. Jede Map besitzt ihren eigenen Index und Maps, deren Index an bestimmte Anwendungsfälle angepasst wurden, können als Vorlagen zur Wiederverwendung abgelegt werden.
Jedem Zweig einer Map können beliebig viele Symbole und Tags zugeordnet werden. Symbole helfen hier, neben der Kategorisierung, bestimmte Zweige auf der Basis visueller Indikatoren (eben den Symbolen) schneller zu erkennen und wiederzufinden. Durch die Filterfunktionen ist es möglich eine Map auf Zweige mit bestimmten Kriterien hin zu reduzieren. Dabei ist es auch möglich komplexe Filterkriterien zu definieren, die auch andere Kriterien von Zweigen, wie z.B. Füllfarbe oder Aufgabeninformationen umfassen können.


Besonders wichtig ist die Möglichkeit, nach Zweieigenschaften filtern zu können, da sich gerade hierhinter qualitative und quantitative Kennzahlen verbergen. Filterung hilft, sich auf bestimmte Inhalte zu fokussieren oder diese wiederzufinden und dabei auch schneller weitere Zusammenhänge zu identifizieren (Abbildung 10 – Fehlerfälle aus Abbildung 9 nach Risikokosten > 75000,00 Euro gefiltert). Das grundsätzliche Ziel ist immer die Komplexität von Informationen zu reduzieren um zu mehr Klarheit zu gelangen.
Man kann das Filtern aber auch als eine spezielle Ansicht ansehen. Um auch hier ein schnelles Wechseln zu ermöglichen, können im sogenannten Power-Filter komplexe Filterkriterien definiert werden und diese dann als gespeicherte Abfragen pro Map abgelegt werden. So kann über einen einfachen Aufruf per Namen schnell zwischen verschiedenen Filtern gewechselt werden.
Es gibt unterschiedliche Filter-Optionen, um das Verhalten von Filtern zu steuern. So kann man festlegen, ob Zweige, die den Filterkriterien genügen entweder angezeigt oder ausgeblendet werden. Eine weitere nützliche Option ist das Abblenden von Zweigen. Hierdurch bleiben die Zweige sichtbar, stehen aber nicht im Fokus. Dies ist gerade in Flussdiagrammen und Concept Maps sehr sinnvoll um den Kontext nicht aus den Augen zu verlieren (Siehe Abbildung 11 – in diesem Schwimmbahndiagramm wurde nach der Ressource „Janine“ gefiltert).

Bedingte Formatierung
Mit MindManager 2018 wurde ein weiteres mächtiges Werkzeug zur Analyse – die bedingte Formatierung – eingeführt. Hiermit ist es möglich Regeln zur Formatierung zu definieren, die wiederum auf komplexen Kriterien von Zweigen basieren – wie z.B. Map-Markierungen, Füllfarbe, Aufgabeninformationen und/oder Zweigeigenschaften. Durch die Formatierung (Füllfarbe, Textfarbe, Zweigform, Font und Größe) werden bestimmte Zweige in der Map automatisch hervorgehoben. Hierdurch werden dann kritische oder wichtige Informationen ersichtlich, um nichts Relevantes zu übersehen. Darüber hinaus kann nach diesen Formatierungen gefiltert werden.
In Abbildung 9 ist ein kleines Beispiel möglicher Fehlerfälle in einer Produktionslinie aufgezeigt. Die Symbole „H“, „M“ und „L“ weisen hohes, mittleres und leichtes Risiko des Fehlers aus. In den Zweigeigenschaften stehen Kennzahlen über die Risikokosten und Häufigkeit/Frequenz des Fehlers. Hier wurde jetzt noch eine Regel eingeführt, dass alle Zweige mit dem Symbol „H“ und mit einer mittleren oder hohen Frequenz zusätzlich als besonders hohes Risiko angezeigt werden (hier durch die Füllfarbe Magenta repräsentiert).
Das Wesentliche ist, dass komplexe Kombinationen von Bedingungen auf vielen Zweig-Elementen definiert werden können – wie man es auch beim Filtern machen kann. Neben den Map-Markierungen – durch die Zweige kategorisiert und qualifiziert werden können – und Aufgabeninformationen spielen hier gerade die Zweigeigenschaften – in denen sich gerade Kennzahlen und Schlüsselindikatoren befinden – eine elementare Rolle in der Bedingten Formatierung. Wie in dem oben aufgeführten Beispiel könnte man z.B. auch Regeln definieren, die alle Zweige hervorheben, die eine hohe Risikokategorie „H“ besitzen und bei denen die Kosten einen bestimmten Schwellenwert überschreiten (z.B. > 75.000 Euro) und in diesem Fall die Schriftfarbe Rot und fett dargestellt wird. Weiterhin könnte man auch Formatierungen definieren, bei denen Bereiche von Schwellenwerten angegeben werden. Z.B. das bei einem Kostenbereich von 0,00 bis 50.000,00 Euro (Kosten > 0,00 und Kosten <= 50.000,00) die Schriftfarbe Grün dargestellt wird, bei einem Kostenbereich von 50.000,00 bis 75.000,00 Euro Orange, usw.
Wichtig ist noch, dass die Regeln pro Map individuell definiert werden können, so dass die Menge an Regeln für den jeweiligen Anwendungsfall optimiert werden können. Entsprechende Maps können dann auch als Vorlage für einen bestimmten Anwendungsfall abgelegt werden. Regeln können in einer zentralen Bibliothek abgelegt und wiederverwendet werden. Zusätzlich kann man Regeln ein und ausschalten. Hierdurch kann man zielgerecht steuern, welche Kriterien zu welchem Zeitpunkt hervorgehoben werden sollen. Dies ist besonders sinnvoll, wenn viele Regeln mit unterschiedlichen Formatierungen definiert wurden, wodurch dann vielleicht auch eine visuelle Überladung der Map folgen könnte. Durch das Ein- und Ausschalten kann man sich immer auf das jeweils gerade wichtige fokussieren.
Über den Autor:

Dr. Steven Bashford, Director Technical Services EMEA bei Corel. Als solcher ist er seit mehr als 17 Jahren bei Mindjet und leitet dort die Presales-, Training– und Consulting-Bereiche. Er ist maßgeblich an der kontinuierlichen Produktentwicklung von MindManager beteiligt.
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Die nachfolgenden Beispielmaps wurden in MindManager erstellt. Diese Maps können Sie sich einfach herunterladen:
- [Map Vorlage] Analyse von Daten – Ansichten
- [Map Vorlage] Analyse von Daten – Filter & BF
- [Map Vorlage] Risiko Bewertung – Produktionslinie
- [Map Vorlage] Swimlane – Request and Execution