Ein Artikel von:
Dr. Steven Bashford, Director Technical Services EMEA, Corel GmbH, Division Mindjet
In diesem zweiten Teil befassen wir uns mit der visuellen Aufbereitung vernetzter Daten, die hilft einen besseren Gesamtüberblick zu bekommen, ohne dabei Details aus dem Blick zu verlieren (holistische Sichtweise), wie auch der bekannte Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ prägnant widerspiegelt.
Weitere Kapitel zum Thema “Die Macht der Visualisierung in der digitalen Welt” finden Sie hier:
Teil 1 und Teil 3
Visuelle Aufbereitung vernetzter Daten
Die visuelle Darstellung von Daten ist essenziell für ein besseres Verstehen. Neben einem besseren Überblick und einem schnelleren und nachhaltigen Verständnis, zählen auch das Erkennen von Zusammenhängen und mehr Transparenz in der Kommunikation zu den großen Mehrwerten der Visualisierung. MindManager hat seine Wurzeln in der Mindmapping-Methode und war die erste Software, welche diese Methode seit 1994 unterstützte. Der Vorteil der Methode war (und ist), dass sie eine sehr intuitive Form der Darstellung von Wissen ermöglicht, die jeder unmittelbar versteht.
Es wurde sehr schnell klar, dass die Mehrwerte der Methode in vielen Business-Anwendungen zum tragen kommen, wozu es aber für einen realen Einsatz in solchen Szenarien Erweiterungen der Methode bedurfte. Die Methode wurde kontinuierlich zu einer stark erweiterten Form des Mindmappings – dem Business-Mapping – ausgebaut. Dazu wurden Erweiterungen der Zweige einer Map notwendig um bestimmte Inhalte präziser darstellen zu können.
Dazu zählten die Erweiterungen um:
- Aufgabeninformationen (wie Status, Start- & Enddatum, Aufwand, Ressourcen, etc.) und Aufgabenabhängigkeiten
- Symbolische und textbasierte Markierungen zur Qualifikation und Kategorisierung von Zweigen
- Hyperlinks zur Referenzierung externer Dokumente, Webseiten und Anhänge
- Zweigeigenschaften und Kalkulationen, um auch Unternehmenskennzahlen und strukturierte Daten und Datentypen erfassen und berechnen zu können
- Integrationen mit Microsoft Office
Layout-Erweiterungen – wie z.B. Organigramm-, Baum- und Zeitachsenlayouts – und ein formaleres Aussehen von Maps spielten eine große Rolle bei der Akzeptanz innerhalb von Business-Anwendungen. Relevant ist hierbei, dass bei all diesen Erweiterungen die hierarchische Struktur immer noch die einzige Grundlage der Visualisierung bildete.
Alles in allem können durch diese Erweiterungen Anwendungsfälle wie Aufgaben- und Projektmanagement, Strategie- und Budgetplanung, Risikomanagement, uvm. gewinnbringend unterstützt werden.

Nachdem vermehrt Kunden weitere Visualisierungsmöglichkeiten gefordert haben – da Mindmaps nicht immer die beste visuelle Darstellung für bestimmte Daten oder Informationen bieten – gibt es mittlerweile eine große Bandbreite weiterer Diagrammtypen in MindManager. Zum einen Flussdiagramme und Schwimmbahndiagramme, die i.d.R. geeigneter sind um Prozessflüsse darzustellen. Zum anderen Concept Maps, mit denen Wissensinhalte, die Beziehungen repräsentieren, sehr elegant und einfach modelliert werden können. Und seit der MindManager Windows Version 2018 gibt es neue Hintergrundobjekte, mit denen es nun möglich ist z.B. 2×2 Matrizen (siehe Abbildung 2), Venn-Diagramme und viele weitere Diagramme zu gestalten.

Wesentlich ist hier, dass in allen Diagrammtypen auch die Erweiterungen, wie Zweigeigenschaften, Aufgabeninformationen und die später noch erläuterten Möglichkeiten eingesetzt werden können. Hierdurch entstehen keine puren Visualisierungen bzw. statischen Bilder, sondern lebendige Dokumente, in denen mit Daten effizient gearbeitet werden kann.
Darüber hinaus können alle Diagrammtypen kombiniert werden, wodurch sich Inhalte immer mit der geeignetsten Visualisierung darstellen lassen. Dadurch können häufig wesentlich kompaktere und klarere Darstellungen von Daten, Projekten und Prozessen entwickelt werden (siehe Abbildung 3).

Es ist noch hervorzuheben, dass gerade die Erweiterung um Zweigeigenschaften und Kalkulationen eines der besonderen Merkmale ist, die gerade zu Visualisierung und Analyse von Big Data eine zentrale Rolle spielt. In Abbildung 4 sehen Sie ein Beispiel einer Maschinenbeschreibung eines Roboters. Die Beschreibung enthält alle Komponenten mit Sub-Komponenten (und Sub-Sub-Komponenten) mit möglichen Fehlern und deren Ursachen. Bei den Komponenten wurden Zweigeigenschaften genutzt um Komponentendetails zu beschreiben. Bei den Fehlern wurden Risikobewertungen, Risikokosten und Häufigkeiten in Form von Zweigeigenschaften hinzugefügt, mit denen auch kalkuliert werden kann.
Mit den Werkzeugen, die im nächsten Kapitel vorgestellt werden, kann man jetzt sehr gezielt bestimmte Kennzahlen automatisiert hervorheben und nach wichtigen Bereichen filtern. Außerdem ermöglichen das Expandieren und Kollabieren von Zweigstrukturen ebenfalls zielgenau die Detailgrade zu definieren, die man sehen möchte und unterschiedliche Bereiche der Maps gegenüberzustellen. Etwas, was in linearen Formaten wie Word oder Excel nur bedingt möglich ist. Durch das visuelle Format werden strukturelle Zusammenhänge schnell erkennbar und hervorgehoben.
Auch wenn diese Map manuell erstellt wurde ist es denkbar, die Kennzahlen – wie z.B. Häufigkeiten oder Risikowerte – auch aus einer Datenbank einzulesen oder sogar große Teile der Maschinenbeschreibung automatisiert zu erstellen (die Möglichkeiten hierzu sind Inhalt des Kapitel Integrationen). Dies wäre insbesondere wichtig, wenn sich Kennzahlen im Verlauf der Zeit auf der Basis neu generierten Datenmaterials ändern. Hierdurch würden dann Daten entsprechend aktualisiert und auf der Basis der im nachfolgenden Kapitel beschrieben Werkzeuge auch neue kritische Bereiche automatisiert herausgestellt werden.

Im Folgenden noch zwei Beispiele (Impressionen): eine Concept Map (Abbildung 5) und ein Projekt Management Prozess (Abbildung 6). Bei Letzterem handelt es sich um eine Kombination einer Map im Timline-Layout und eines Schwimmbahndiagramms. Weiterhin enthält es Zweigeigenschaften für Plan- und Ist-Kosten und entsprechende Kalkulation für Summenbildung in den übergeordneten Zweigen.


Man beachte, dass die Map in Abbildung 6 Zweige enthält, die durch unterschiedliche Farbgebungen hervorgehoben wurden. Die Werkzeuge, die dies ermöglichen werden im Verlauf des nächsten Kapitels beschrieben.
Über den Autor:

Dr. Steven Bashford, Director Technical Services EMEA bei Corel. Als solcher ist er seit mehr als 17 Jahren bei Mindjet und leitet dort die Presales-, Training– und Consulting-Bereiche. Er ist maßgeblich an der kontinuierlichen Produktentwicklung von MindManager beteiligt.
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Die nachfolgenden Beispielmaps wurden in MindManager erstellt. Diese Maps können Sie sich einfach herunterladen: